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Parks und Gärten

Eine Pause in einem Landschaftspark ?

„Wie wäre es mit einer kleinen Pause im Grünen? Nehmen Sie sich Zeit, um einen Garten aus dem XIX. Jahrhundert zu erkunden! Diese „grünen“ Spuren aus der Vergangenheit von Guebwiller stellen ein verkanntes und doch überaus präsentes Erbe dar …

„EIN WENIG GESCHICHTE ...

Die industrielle Vergangenheit von Guebwiller hat deutliche Spuren in Form von Fabriken und Arbeitersiedlungen, aber auch durch das Vorhandensein prachtvoller Villen hinterlassen. Diese waren von einem Park umgeben, dem eine ganz spezielle Pflege zu eigen wurde, die viel über die Lebenskunst jener Zeit verrät: geschwungene Alleen, exotische Sammlungen mit Pflanzen aus aller Welt, idyllische Rastplätze … sie alle laden zum Träumen ein … Mit ein wenig Fantasie sieht man noch die verschwundene Sommerlaube oder hört das Wasser im Steingarten plätschern. Der Glanz vergangener Tage.

UND EIN WENIG BOTANIK ... DIE

Die Industriellen von Guebwiller waren leidenschaftliche Botaniker und gestalteten ihre Anwesen dahingehend. Ich fand in den Archiven sogar Preise, mit denen ihre Rhododendren oder ihre Azaleen ausgezeichnet wurden. Sie gestalteten sich von ihrem Vermögen regelrechte Arboreten und sparten nicht an der hierfür notwendigen Infrastruktur: eine Orangerie für ihre mediterranen Pflanzen oder schlichtweg ein tropisches Gewächshaus für die exotischen Pflanzen! Das alles existiert heute nicht mehr, wenngleich einige schöne Überreste überdauert haben.

IN DER REGION VON GUEBWILLER EMPFEHLE ICH IHNEN VOR ALLEM DREI ORTE, DIE SIE BESICHTIGEN SOLLTEN:

Der „Parc du Domaine de Beaupré“, das ehemalige Anwesen der Familie de Bary. Diese wohlhabende Industriellenfamilie aus dem Textilsektor fabrizierte in Guebwiller Seidenbänder. Mit einem sensiblen Bewusstsein für ihr Lebensumfeld scheute sie keine Kosten und engagierte große Meister ihrer Kunst, um das Innere und Äußere ihres Anwesens zu gestalten. Eine kleine Sensation: Edouard André gestaltete die monumentale Eingangstür.

Der Parc de la Marseillaise, der seit seiner Gründung ein öffentlicher Park war. Es handelt sich um eine Realisation des berühmten Gartengestalters Edouard André aus dem Jahr 1898. Wie gelang es einer entlegenen Stadt wie Guebwiller, eine solch bekannte Persönlichkeit zu engagieren? Ich glaube, dass Emile de Bary ihn persönlich kannte, da er auch Skizzen und Pläne für das gerade erwähnte Anwesen von Beaupré erstellt hat. Der Parc de la Marseillaise verfügt über einen Eintrag in das Verzeichnis der „Monuments historiques“ und die Auszeichnung „Jardin remarquable“: ein absolutes Muss!

Und ab Sommer 2019 kann man auch den Schlosspark von Neuenbourg besichtigen. Ein kleines und häufig verkanntes Juwel, das jedoch durch die Aufwertung durch die Auszeichnung „Pays d‘Art et d‘Histoire“ („Region der Kunst und Geschichte“) wieder ins Bewusstsein gerückt wird.

„Um diese aus der Zeit gefallenen Orte so richtig schätzen zu lernen, lautet das oberste Gebot: Nehmen Sie sich Zeit. Die Magie dieser idyllischen Oasen erschließt sich nicht mit der Uhr in der Hand! Also nehmen Sie sich wieder Zeit zum Träumen, tauchen Sie ein in die Romantik längst vergangener Tage.“